11 Mai 2022

Genderleicht - ein wirklich eleganter Buchtipp

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Buchtipp: Genderleicht
Genderleicht – ein wirklich eleganter Buchtipp

„Mehr Stolz, ihr Frauen!“ Mit diesem Zitat von Hedwig Dohm (1831–1919), Ahnfrau der Frauenbewegung, überschreibt Christine Olderdissen eines der sieben Kapitel in ihrem Handbuch zur gendergerechten Sprache. Und ja, es ist Zeit für mehr Stolz auch in der Sprache. Frauen haben schon längst bewiesen, was sie alles können. Höchste Zeit, dass sie auch in unserer Sprache nicht mehr hinter den „generischen Maskulinum“ verschwinden.

 

15 März 2022

Vom Wissensnetz zur Gliederung

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Vom assoziativen Wissensnetz ...
„Aber es hängt doch alles mit allem zusammen!“
Vom assoziativen Wissensnetz zur linearen Struktur

Vielleicht stecken Sie gerade in der Schreibphase Ihrer Dissertation und stehen an folgenden Punkt: Sie haben ein großes Netz aus Forschung, Wissen, Ergebnissen und Erkenntnissen geknüpft, in dem alle Aspekte miteinander verbunden sind. Dieses Netz könnten Sie auch wunderbar visuell darstellen: als eine große Landkarte, Mind Map, ein Spinnennetz oder einen Sternenhimmel. Und nun stehen Sie vor der Herausforderung, dieses Netz in eine – irgendwie künstlich filetierte – lineare Struktur zu überführen.

Zugegeben ein Problem, das vor allem Promovierende der qualitativ arbeitenden Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften haben.

07 Dezember 2021

Schreibend das Jahr verabschieden

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Was konntest du dieses Jahr sortieren?
Schreibend das Jahr verabschieden

Die Zeit zwischen den Jahren ist für mich eine ganz besondere Zeit. Ich genieße die Ruhe, blicke zurück auf das vergangene Jahr und träume in das neue Jahr. Und was würde sich hierfür besser anbieten, als den Stift in die Hand zu nehmen und das alte Jahr schreibend zu verabschieden?

In diesem Beitrag schenke ich dir einen Schreibimpuls aus dem Schreibrausch – dem Workshop, den es immer zwischen den Jahren im Schreibraum Münster gibt. Du kannst dir Zeit für dich nehmen und allein schreiben. Vielleicht möchtest du dich auch mit anderen verabreden und gemeinsam mit ihnen schreiben. Vielleicht möchtest du das Schreiben mit Skizzen, Illustrationen, Zeichnungen verbinden. Du kannst eine halbe Stunde schreiben oder zwei Stunden – entscheide selbst, wonach dir ist. Und wie immer gilt: Es gibt kein Richtig oder Falsch – schreibe, ohne dich zu zensieren, und folge dem Weg, den dein Stift gehen möchte.

18 August 2021

Schreibgipfel erklimmen

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Blick vom vorderen auf das mittlere (rechts) und hintere (links) Hörnle, dahinter die Alpen
Schreibgipfel erklimmen.
Was die drei Hörnle mit den eigenen Schreibzielen zu tun haben

Manche Schreibimpulse entstehen einfach so in der Natur und in Bewegung. Dieser „Hörnle-Impuls“ für Schreibziele und andere Ziele lag im Sommer bei einer Wanderung am Wegesrand und wollte mitgenommen werden.

Was war passiert?

22 Februar 2021

Stellenausschreibungen - geschlechtergerecht für alle

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Stellenausschreibungen - geschlechtergerecht für alle
Stellenausschreibungen - geschlechtergerecht für alle

„Elektroniker*in“, „Kaufleute“, „Fachkraft“. Zugegeben, ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich in der Stadtbahn in Bochum diese Anzeige der Bogestra, der Bochumer Verkehrsbetriebe, für Ausbildungsplätze gesehen habe. Denn hier werden gleich drei Möglichkeiten gezeigt, Berufsbezeichnungen geschlechtergerecht zu formulieren: 1. mit Genderstern, 2. neutral im Plural und 3. als abstrakter Begriff.

Neben dem Nachdenken über Berufsbezeichnungen für alle lohnt es sich bei Stellenausschreibungen aber auch, einmal einen genaueren Blick auf den gesamten Ausschreibungstext und auch auf das präsentierte Unternehmensprofil zu werfen.

 

26 Oktober 2020

Raus aus dem Teufelskreis - Von Ausschlafen, Urlaub und Feierabend während der Promotionszeit

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Raus aus dem Teufelskreis - Von Ausschlafen, Urlaub und Feierabend während der Promotionszeit
Raus aus dem Teufelskreis – Von Ausschlafen, Urlaub und Feierabend während der Promotionszeit

Zugegeben, es war eher unüblich: In den letzten zwei Jahren meiner Promotion, der hauptsächlichen Schreibphase, habe ich jeden Morgen ohne Wecker ausgeschlafen, vor 10 Uhr war ich selten im Büro, denn auch wenn ich Lerche heiße, bin ich eher eine Eule. Die Mittagspause war ausgiebig und schloss mit einem gemeinsamen Kaffee mit den Kolleg:innen ab, Feierabend war nie später als 18 Uhr, eher früher. Die Wochenenden waren ausnahmslos dissertationsfreie Zone und drei Wochen Sommerurlaub habe ich mir ebenfalls nicht nehmen lassen. Also kurz: Ich habe das getan, was unter Promovierenden schon mal eine gerümpfte Nase bedeuten kann: die Freizeit ohne schlechtes Gewissen genießen, den Urlaub wirklich zum Ausspannen nutzen. Meine Dissertation habe ich drei Monate nach Projektende abgegeben, mit einem guten Gefühl.

14 Mai 2020

Alle in ihrem eigenen Tempo – zeitversetztes (asynchrones) Online-Textfeedback

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Image by Maret Hosemann from Pixabay

Im letzten Blogbeitrag hatten wir euch vorgestellt, wie ihr euch online Textfeedback geben könnt. Aber vielleicht findet Ihr keinen gemeinsamen Termin für ein Onlinetreffen? Oder es haben nicht alle aus eurer Gruppe dauerhaft eine stabile Internetverbindung? Dann könnt ihr euch auch zeitversetzt, also asynchron Online-Textfeedback geben.

17 April 2020

Raus aus dem stillen Kämmerlein – Online-Textfeedback-Gruppen organisieren

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Raus aus dem stillen Kämmerlein – Online-Textfeedback-Gruppen organisieren

„Raus aus dem stillen Kämmerlein“ gehört zum Schreiben dazu. Denn Texte möchten laut werden, einen Dialog öffnen und Applaus bekommen, um gute Texte werden zu können. Nur in Zeiten von Virenalarm gilt eher: „Rein ins stille Kämmerlein“. Auf Textfeedback musst du deshalb aber nicht verzichten.

Wir, Eva-Maria Lerche, Schreibcoachin, und Gerti Kohlruss, Expertin für digitales Lernen, stellen dir Möglichkeiten vor, wie du dir eine Online-Textfeedback-Gruppe organisieren kannst und welche digitalen Tools sich dafür eignen.

01 April 2020

Online-Schreibtreff: Verabredet euch zum Schreiben

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Online-Schreibtreff: Verabredet euch zum Schreiben

Fällt euch gerade die Decke auf den Kopf? Hättet ihr jetzt vielleicht sogar die Zeit, die sonst immer zu knapp ist: um endlich das Sachbuch, den Roman, die Dissertation (fertig) zu schreiben, die schon so lange in der Gedankenschublade liegt? Oder um einfach mal wieder Tagebuch zu schreiben oder eine Kurzgeschichte über Corona oder gerade über etwas ganz anderes? Und dann ist der Kopf doch irgendwie leer und es ist mühsam, sich zum Schreiben aufzuraffen? Dann hilft es dir vielleicht, dich mit anderen online zum Schreiben zu verabreden.

Wir, Eva-Maria Lerche, Schreibcoachin, und Gerti Kohlruss, die sich beruflich intensiv mit digitalen Lernmedien auseinandersetzt, skizzieren konkrete Gestaltungsideen von Schreibtreffs mit dazu passenden Tools.

13 Dezember 2019

Grünes Licht für Ihre Schreibprojekte

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Foto: pixabay.com, Bernd Marczak, Berlin
Ein Gastbeitrag von Dr. Andrea Klein – Dozentin, Coach und Autorin mit dem thematischen Fokus auf wissenschaftliches Arbeiten
Ausgebremst?

In diesem Beitrag zeige ich Ihnen, wie Sie sich selbst helfen können, wenn die Lehrveranstaltungen Sie beim Schreiben Ihrer wissenschaftlichen Arbeiten eher ausbremsen, als dass sie Ihnen weiterhelfen.

Welche Erfahrungen machen Studierende in nicht schreibförderlichen Settings?

  • Sie kennen das Ziel ihres Schreibens nicht.
    Weder wissen die Studierenden, warum sie eigentlich überhaupt schreiben sollen, noch kennen sie die genauen Anforderungen. Wenn sie sie kennen, verstehen sie sie oft nicht. Die Studierenden tappen im Dunkeln und schreiben vor sich hin. Oder sie schreiben eben auch nicht vor sich hin, denn oftmals führen solche unklaren Ausgangslagen zu einem Schreibstopp.
  • Die Schreibaufgabe ist ungeeignet.
    Oftmals werden „zu große“ und/oder nicht sinnvolle Aufgaben gestellt. Es handelt sich bei diesen Aufgaben mehr um Themen („Überschriften“) denn um Fragen, und beim Formulieren der Frage tun sich viele Studierende sehr schwer. Sehr schwer! Besser würde das Schreiben wohl mit situierten Aufgaben gelingen, die mit Herausforderungen aus dem anvisierten Berufsfeld verknüpft sind.
  • Feedback ist kein Teil des Lernprozesses.
    Je nach Ausgestaltung eines Studiengangs ist Feedback überhaupt nicht vorgesehen oder findet nur statt, wenn sich die Lehrperson sehr engagiert. Die Studierenden erhalten im schlechtesten Fall nur summatives Feedback, also bewertendes Feedback nach der Abgabe und leiten dann aus der Note ab, wie ok die Arbeit war. Formatives Feedback, also Feedback im Prozess, wird – wenn überhaupt – spät gegeben. Oft haben die Studierenden in der Zwischenzeit bereits weitere Arbeiten geschrieben und ihre Fehler wiederholt.

In der Summe resultiert aus den genannten Umständen oft eine fatalistische Haltung: „Ich weiß gar nicht, wie ich das schaffen soll. So eine Qual! Das wird nie was!“

23 August 2019

Abschlusskrisen

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Abschlusskrisen
Die Abschlusskrise bei einer Dissertation

Eigentlich ist die Dissertation schon fast fertig. Eigentlich. Fast. Und dieses „eigentlich“ und „fast“ zieht sich schon viel zu lange hin, belastet enorm, wirkt sich irgendwann auf alle anderen Lebensbereiche und -planungen aus. Es ist, als würde jemand die Pausentaste gedrückt halten, so dass es weder vor noch zurück geht.

27 Juni 2019

Verschwenderisch schreiben!

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Verschwenderisch schreiben!
Verschwenderisch schreiben!

Ich hatte mal ein Büro im vierten Stock, von dem aus ich eine uralte Kastanie bestaunen konnte. Im Frühjahr trieb sie aus, an jedem Ast standen die dichten Kerzen mit ihren unzähligen kleinen rosa Blüten. Nur aus einem Bruchteil der Blüten wurden hellgrüne stachelige Knospen, so groß wie Murmeln, und von denen fegte der Wind auch noch den größten Teil von den Ästen. Im Herbst war oft nur noch eine einzige dicke Kastanienfrucht von einer ganzen Kerze übriggeblieben. Wenn sie sich vom Ast löste und gut umhüllt auf den Asphalt unten aufschlug, kullerte eine dunkel glänzende, wunderschöne Kastanie heraus. Wenn ich sie dann aufsammelte und auf meinen Schreibtisch legte, dachte ich oft: Was ist die Natur doch verschwenderisch, so viele Blüten zu bilden – und alles nur für die eine Frucht, die bis zum Ende durchhält?

29 März 2019

Ordnung und Chaos, freundlich vereint

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Ordnung und Chaos, freundlich vereint
„In jedem Chaos steckt eine unentdeckte Ordnung.“

Nur eine Ausrede oder ein freundlicher Blick auf das scheinbare Chaos? Gerade im wissenschaftlichen Schreiben oder anderem „ernsthaften“ Schreiben im Beruf sind die Vorstellungen davon, wie man „richtig“ schreibt und „richtig“ arbeitet, nach wie vor wirkmächtig – und können das Schreiben massiv blockieren. „Eigentlich habe ich damals alles falsch gemacht“, höre ich dann häufig von Kund*innen, wenn ich sie frage, wie sie bei bisherigen Schreibprojekten vorgegangen sind. Dabei haben sie nur einen anderen als den normativ vorgegebenen Weg gewählt – und waren damit nicht immer, aber häufig erfolgreich.

20 Dezember 2018

Schreibglück zum Jahresende

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Ich liebe die Zeit zwischen den Jahren. Endlich ist der Weihnachtstrubel vorbei, die Hütten auf den Weihnachtsmärkten sind abgebaut, es ist wieder Platz in der Stadt. Ich kann durch die Innenstadt schlendern – ohne gereizte Last-minute-Geschenke-Hektiker, verirrte Touristen und blinkende Zipfelmützen.

Es ist für mich die Zeit, in der ich zurückblicke, mich erinnere, sortiere und gedanklich ausmiste. Und dann in das frische Jahr blicke und überlege, was es mir so bringen wird. Eine meiner Lieblingsschreibübungen hierfür durfte ich auf dem Netzwerkblog veröffentlichen.

Lest selbst, probiert sie aus und gebt mir gerne ein Feedback:

https://www.der-netzwerk-blog.de/schreibglueck/

27 September 2018

Lernen muss wehtun

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Nein, muss es nicht. Nein, darf es nicht. Soviel vorweg.

Mit dem Satz „Lernen muss wehtun“ hat sich gerade eine Deutschlehrerin an einer katholischen Grundschule den Eltern ihrer neuen 4. Klasse vorgestellt. Unterstrichen hat sie ihre Botschaft damit, dass sie der Hälfte der Klasse auf das erste Diktat eine 6 gegeben hat – eine Note pro Fehler, macht bei 5 Fehlern und 90% richtig Geschriebenem eine 6.

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